Geschichten aus dem OP, 4. Teil

11/05/2022

Der Weg zwischen Eingangstüre zum OP-Bereich und dem eigentlichen Ort des Geschehens ist geschätzt 20 Meter lang. Auf diesem Weg wird man zunächst auf den Operationstisch gelegt und dann mit selbigem geschoben. Ich liege auf dem Rücken. Immer wieder tauchen über mir Gesichter auf, die sich überaus freundlich mit Name und Funktion vorstellen. Die Gesichter und die Funktionen wechseln unaufhörlich, und ich habe das Gefühl, dass eine Hundertschaft mit mir beschäftigt ist. Und die Vorstellerei hört nicht auf. Manchmal erscheinen zwei, drei Gesichter gleichzeitig. "Ich muss mir all diese Namen aber nicht merken", frage ich vorsichtshalber die Anästhesistin. Sie lacht: "Sie könnens ja versuchen..."

Schlussfolgerung: Namen merken ist im OP unnötig, man sieht keinen bei seiner Arbeit und beim Aufwachen sind alle weg...

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