Ein Lebenslauf…

1952

Bin zwar, wenn man's genau nimmt, in Basel geboren, war aber immer in Biel-Benken heimatberechtigt.

1959

Die Schulen durchlief ich «normal», das heisst, ohne gross aufzufallen - ausser, dass man mein zeichnerisches Talent bereits im Kindergarten, das heisst, relativ früh, entdeckte. Gefördert wurde das Talent zu meinen Gunsten allerdings nie. Höchstens von den Zeichnungslehrern in der Realschule. da durfte ich in den Zeichenstunden offiziell fehlen, hatte stattdessen aber andere Aufgaben zu erfüllen, wie etwa die Reinigung der grossen Aquarien, das Fangen von neuen Fischen im Birsig oder die Beschaffung junger Lurche als Anschauungsmaterial.

1968

Während andernorts Studenten auf die Strasse gehen und sich militant gegen das Establishment wenden, trete ich nach einem Besuch des Berufsberaters eine Lehre an. Der Berufsberater hatte mir nach Auswertung meiner Tests die Ausbildung zum Gärtner empfohlen - ich selber beschloss, endlich mein zeichnerisches Talent zu nutzen und steige als Bauzeichner ins Berufsleben.

1971

Die Lehre schliesse ich erfolgreich ab, war aber bereits seit Beginn der Bauzeichner-Ausbildung ein Auge auf den Journalismus. Dabei verschaffte mir die Tatsache vertieften Einblick in die Medien-Szene, dass ich die Lehre im Büro des damaligen Grossrats und späteren Nationalrats Alexander Euler absolvierte. Im gleichen Büro entstand damals die erfolgreiche Widerstandsbewegung gegen Atomkraftwerke in der Schweiz.

1972

Mit Freunden und ehemaligen Schulkollegen zusammen gründe ich die Biel-Benkemer Dorf-Zytig. Das monatlich erscheinende Blatt verhilft mir zu ersten journalistischen Erfahrungen. Parallel dazu erledige ich zunehmend Aufträge für die damals noch existierenden «Basler Nachrichten» und die «Basellandschaftliche Zeitung». Ich verfasse kleine Artikel über lokale Sportanlässe und Gemeindeversammlungen. Weil ich aber offensichtlich zu viel produziere und damit die Budgets der beiden Lokalblätter für freie Mitarbeiter zu sprengen drohte, druckt man meine Artikel gegen Ende Monat vermehrt als «Leserbeitrag» ab und spart sich so die Honorare.

1975

In dieser frustreichen Zeit kommt es zur ersten folgenschweren Begegnung. Damals mit dem stellvertretenden Chefredaktor des Blick, Walter Schäfer. Wir trafen uns zufällig, weil wir die gleichen Freunde hatten, in einem Kino in Basel. Beim anschliessenden Talk in der Beiz klage ich über die Behandlung freier Journalisten durch die beiden Basler Lokalblätter, und Schäfer schlägt spontan vor, mich mit in die Redaktion des Blick zu nehmen. Ganz unverbindlich natürlich...

Chefredaktor Fridolin Luchsinger sagt nach einem kurzen Gespräch den Alles entscheidenden Satz: «Wir brauchen sie nicht, aber ich gebe ihnen einen Monat Zeit, uns zu beweisen, dass wir sie brauchen». Am 1. Dezember beginne ich meine Karriere als Blick-Reporter. Halte mich in den ersten Wochen vor allem an den erfahrenen Reporter Werner Bucher, von dem ich das Einmaleins des Journalismus in der Praxis lerne...

1977

Nach zwei hochinteressanten Jahren in der Blick-Redaktion in Zürich wechsle ich in die Aussenredaktion in Basel und arbeite dort mit dem altgedienten Reporter und journalistischen Haudegen Noldi Köng zusammen. Er ist mir in den folgenden Jahren väterlicher Freund und unerbittlicher Mitstreiter im News-Geschäft.

1980

Weitere folgenschwere Begegnung, diesmal mit Beat Alder, der von Chefredaktor Peter Übersax aus der zürcher Blick-Redaktion nach Basel versetzt worden war. In der Folge lernen wir die Basler in allen Bereichen des Lebens das Fürchten, respektive, was es heisst, Öffentlichkeit zu haben. Vornehmlich die Halb- und Unterwelt des minderen Basels lernt die Vorteile der informativen Zusammenarbeit mit Blick-Reportern schätzen. Manchmal schätzt man unsere Anwesenheit auch weniger...

1981

Die nächste Begegnung mit Folgen ereignet sich im Jahre 1981: Der Basler Radio-Journalist Christian Heeb schaut im Blick-Büro vorbei und bietet seine Mitarbeit an. Schlussendlich finden wir uns fast täglich in seinem Büro, wo wir gemeinsam mit Finanz-Genie Hans-Ruedi Ledermann und Basels Vordenker Markus Kutter ausdenken, wie man am Rheinknie Lokalradio machen müsste und erstellen aus den vielen Gedanken das umfangreichste Konzessionsgesuch der Schweizer Radio-Geschichte.

1983

Die logische Folge meiner fast zweijährigen «Freizeitbeschäftigung» am Radio-Konzept ist der Wechsel zu Radio Basilisk, nachdem die Konzession erteilt worden war. Fortan arbeitete ich in der Radio-Redaktion als Redaktor, Reporter, Techniker und «Mädchen für Alles» - meine Arbeitstage wachsen auf einen Schnitt von 20 Stunden. Nach einem halben Jahr bin nicht nur ich, sondern auch meine Ehe am Ende. Ich kündige und stürze mich ins «Abenteuer» der Selbständigkeit.

1984

Gemeinsam mit meiner Freundin (wir hatten mindestens 15 meiner 20 Stunden in der Radio-Redaktion gemeinsam verbracht...) Sabine Wachsmann gründe ich die Presse-Agentur «Büro 84» und fortan arbeiten wir, unsere Erfahrungen nutzend, für Radio-Stationen und Zeitungen im ganzen deutschsprachigen Raum.

1985

Wir eröffnen im Parterre unserer Büro-Wohnung im schönen, alten Kleinbasel eine Foto-Galerie, um der Fotografie mit Ausstellungen etwas mehr Gewicht zu verleihen. Höhepunkt in der Galerie-Phase ist eine Ausstellung mit Fotografien von Gunther Sachs und Onorio Mansutti. Beide sind an der Vernissage anwesend...

1987

Beat Alder taucht wieder in Basel auf und es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir wieder gemeinsam unterwegs sind. Er steigt in der Presse-Agentur ein und meine Freundin aus – letztere kurz darauf auch aus unserer gemeinsamen Wohnung.

1988

In dieser Zeit meldet sich Walter Schäfer nach einigen Umwegen ebenfalls wieder in der Region und auf der Boulevard-Bühne zurück. Wir helfen ihm schliesslich beim Aufbau des neuen Blick-Basel und liefern täglich Stories aus allen Bereichen.

1989

Wir erfüllen uns einen alten Journalisten-Traum und gründen eine eigene Zeitung, den «Basler Bebbi». Ich bin zum ersten Mal Zeitungsmacher! Meine Tätigkeiten sind Redaktor, Fotograf, Layouter, Metteur und so weiter...

1991

Trete aus der Basler-Bebbi-Redaktion aus, verkaufe meinen Aktien-Anteil und arbeite wieder selbständig - im Basler Medienhaus, bei Radio Basilisk. Dort produziere ich - als Redaktor, Layouter und Fotograf - die Illustrierte «Der Basler» und schreibe Konzepte für Werbe-Spots im Radio.

1992

Und wieder treffe ich Walter Schäfer, der nach dem Scheitern des lokalen Blick-Projektes bei der BaZ untergekommen war. Er war zum Chefredaktor des Doppelstab ernannt worden. An der Bar des «Storchen» am Fischmarkt vereinbaren wir meinen neuen Anstellungsvertrag als sein Stellvertreter. Ich steige beim Doppelstab ein. Und gemeinsam verpassten wir dem Gratis-Blatt ein neues Konzept.

Ganz nebenbei führe ich den Doppelstab ins Computer-Zeitalter und beginne mit der Umstellung der Produktion vom Bleisatz auf DTP mit Macintosh und PageMaker.

1994

Nach dem Austritt von Armin Faes aus dem Hause doppelstab übernehme ich neben meiner Funktion als Stellvertretender Chefredaktor zusätzlich die Verlagsleitung des doppelstab.

1995

Aus dem Mutterhaus BaZ erfolgt ein Hilferuf. Die Illustrierte «B wie Basel», die bei Tochter Birkhäuser produziert wird, serbelt dahin und verliert Leser und Abonnenten. Walter Schäfer und ich sagen zu, dem Heft ein neues Erscheinungsbild, respektive redaktionelles Konzept zu verpassen. Und fortan produziere ich – diesmal auf Mac und mit QuarkXPress – die Illustrierte. Das heisst, ich plane, gestalte, produziere den Satz und Teile des Inhaltes. – Den Hauptteil der Texte liefert Doris Tschan, die offiziell (nach aussen) als Chefredaktorin auftritt…

1998

Gründung der ersten Online-Zeitung «news.ch» und Aufbau einer Online-Redaktion. Mit viel Ehrgeiz und grossem Engagement machen wir die schnellste Zeitung der Schweiz. Nachdem das Online-Portal aufgekauft worden war, gründen wir den lokalen «Ableger» namens «netzpress.ch»

1999

Hilferuf aus Solothurn: Der IT-Spezialist Daniel Sauser will ins Lokal-TV-Geschäft einsteigen, ihm fehlt aber das entsprechende Know how. Mit einem befristeten vertrag ausgestattet pendle ich jeden Tag nach Zuchwil bei Solothurn und baue dort die Lokal-TV-Redaktion und -Produktion auf. Wir produzieren fortan täglich ein ein- bis zweistündiges TV-Programm. Ich begleite die Redaktion während einem halben Jahr.

Vormittags produziere ich die neu gegründete Online-Zeitung «news.ch», nachmittags ab 13.00 Uhr leite ich in Zuchwil die Redaktion und Produktion der TV-Sendungen...

2000

Die letzten, verbliebenen Verantwortlichen des Lokal-TV-Sender «NordWest5» treten an mich heran und fragen, ob ich ein minimales Programm produzieren könne. Das BAKOM drohte, dem Sender die Konzession zu entziehen, weil kein Programm mehr ausgestrahlt werde. Mein Mandat bei «IntroTV» war eben ausgelaufen. Eine interessante Herausforderung also. Ich sage zu und kurz darauf bin ich wieder mit dem Camcorder auf der Schulter unterwegs und schneide am Mac ein einstündiges Programm zusammen.

2001

Ich übernehme die Produktion des IT-Magazins «Smile». Thematisch ein völlig neues Gebiet für mich, aber ich kann mir dadurch sehr viel Know-how über IT und Internet aneignen.

2003

Übernehme das Mandat als Mitglied der Geschäftsleitung bei der Zürcher Internet-Firma eMarket. Arbeite dort mit dem Internet-Vordenker André Zibung zusammen und bin als Projektleiter an Planung und Aufbau von grossen Internet-Portalen wie davos.ch, jeep.ch und zuerich.ch beteiligt. Wir sind mit über dreissig Mitarbeitern massgebend am Wechsel von einfachen Websites zu umfangreich vernetzten Multimedia-Plattformen beteiligt. Leider wird die Firma zum «Spielball» für Investoren und in den Ruin getrieben...

2004

Kehre zurück zum Lokal-TV-Sender «Nordwest5», der inzwischen zum erfolgreichen Fernsehen gewachsen ist. Führe eine neue Produktions- und Sendetechnik ein und leite die Redaktion.

2005

Christian Heeb entdeckt unser Lokal-TV und engagiert sich finanziell. Er setzt die Umstellung auf ein Live-Programm als direkte Konkurrenz zu «TeleBasel» das durch. Gemeinsam mit spezialisierten Technikern baue ich das Studio und die Regie samt Sendetechnik für den Live-Betrieb um. Christian Heeb ändert den Namen des Senders auf «NW1». Nach dem ersten grossen Testlauf mit der ununterbrochenen Übertragung der Basler Fasnacht suche ich nach anderen Herausforderungen, da ich für ein aufwändiges, lokales und zweites Live-Fernsehen keine echte Chance sah.

2005

Der Zehnder-Verlag aus Will (St. Gallen) bietet mir die Gelegenheit, in der Region Basel eine spezielle Lokalzeitung zu kreieren und aufzubauen. Mein Konzept für die «Stadt-Zytig» (die Umsetzung der «Biel-Benkemer Dorf-Zytig» für die Stadt und die Region Basel) kommt an und wir starten das Projekt. Die «Stadt-Zytig» kommt von Anfang an sehr gut an und findet allgemein grosse Beachtung.

Nachdem das Verlagshaus die Produktion der «Stadt-Zytig» eingestellt hatte, führen wir das Projekt unter dem neuen Titel «Stadt-Zeitung» in eigener Regie weiter.

2006

Nach 13 Ausgaben der «Stadt-Zeitung» beugen wir uns dem massiven Druck des Verlagshauses und stellen die Produktion ein. Weil ich vom Konzept dieser Zeitung überzeugt bin, kontaktiere ich Michael Ringier, den ich von meiner Tätigkeit beim Blick persönlich sehr gut kenne. Ich präsentiere Ringier das Konzept einer «Stadt-Zeitung» als sogenanntes «Kopfblatt»-System für alle grossen Städte der Schweiz.

Mein Konzept gefällt, aber weil man bei Ringier gerade an der Realisierung eines Zeitungs-Projektes arbeitet, werde ich eingeladen, in der Entwicklungsgruppe mit zu arbeiten. Entwickelt wird eine Tageszeitung, die am späten Nachmittag erscheint. Noch im gleichen Jahr erscheint daher die Zeitung «Heute». Ich erhalte einen Mitarbeiter-Vertrag, weil ich angeboten hatte, die Redaktion Basel in der Anfangszeit für ein halbes Jahr zu übernehmen.

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Peter Übersax

Alexander Euler

Noldi Köng

Christian Heeb

Walter Schäfer

Daniel Sauser

André Zibung

Entscheidende Wende…

Während meiner Arbeit für «Heute» wird mir schmerzlich bewusst, wie sehr sich unterdessen der Journalismus verändert hatte. Exklusivität der Stories ist nicht mehr gefragt. Für «Heute» wurde tagtäglich vor 07:00 Uhr das Angebot an Artikeln für die Ausgabe des gleichen Tages erfasst. Danach legte man in der Redaktion die «Gewichtung» der Themen fest und erstellte das Layout für jede Seite. Der Layouter kommunizierte den Reportern und Redaktoren den Umfang der einzelnen Artikel. Das heisst, Zeilenzahl und Bildgrösse waren fixiert. Auch wenn sich während der Recherche ein Thema als wichtiger oder grösser entpuppte, wurde am Layout nichts mehr verändert. Der frühmorgens festgelegte Umfang wurde nicht mehr verändert. Um 12:00 Uhr war Redaktionsschluss. «Heute» erschien täglich um 16:00 Uhr an den Distributionspunkten in der ganzen Schweiz.

Für mich persönlich hatte diese Art der Zeitungsmache nichts mehr mit jenem Journalismus zu tun, den ich gelernt und gepflegt hatte, ich steige aus dem Journalismus aus…

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2006

Jetzt tritt Willy Bürgin in mein Leben, und er fragt mich, ob ich Lust hätte, ihm bei der Organisation von Pferdesport-Anlässen zu helfen. In erster Linie produziere ich fortan die diversen Drucksachen wie Flyer, Programmhefte und Plakate, und ich betreue die Medien. Aus den lokalen Turnieren unter dem Titel «CS-Basel» entsteht schliesslich der «CSI-Basel», das grösste internationale Hallenturnier für Springreiter.

Nach drei erfolgreichen Ausgaben des «CSI-Basel» beschliesst der Hauptsponsor Thomas Straumann aus der Organisation eine Firma zu konstruieren und die Marketing-Aktivitäten in die eigenen Hände zu nehmen. – Ich bin raus…

2011

Treffe auf einer Vernissage den deutschen Verleger Jörg Reinheimer und dieser fragt mich, ob ich interessiert sei, eine neue «Hochglanz»-Illustrierte für die Schweiz zu produzieren. Klar war ich interessiert! Ich erstelle das Konzept für den Inhalt der Illustrierten «Top Basel», mit der als Beispiel für weitere Ausgaben in den Grossstädten der Schweiz gestartet wird. Ich produziere fünf Ausgaben von TopBasel, dann stellt der Verlag das Projekt ein…

2012

Durch die Illustrierte «Top Basel» wird der Immobilien-Spezialist Peter Straub auf mich aufmerksam. Bald sitzen wir zusammen und besprechen, wie man «neuen Wind» in die Vermarktung von Gewerbe-Immobilien bringen kann. Unter anderem kreiere ich den «ImmoTalk», ein Event in Form eines Business-Frühstücks für Geschäftsführer. Die Vermarktung von Gewerbeimmobilien wird grundsätzlich neu konzipiert und die Firmen-Philosophie entsprechend angepasst. Neben den «ImmoNews» per Mail entsteht das nach Bedarf erscheinende Magazin «Head Office».

2019

Im April 2019 übernehme ich die Firma All-Satelliten GmbH von meinem alten Freund und Kunden Werner Zimmermann. Künftig befasse ich mich schliesslich – nebenberuflich – mit der Planung und dem Aufbau von komplizierten Empfangs-Anlagen für Satelliten-TV. Wir realisieren Grossprojekte für Hotels und Firmen – mir macht es Spass, in einem völlig neuen Fachgebiet tätig zu sein. Meine grösste Herausforderung ist die Planung der grössten Videowand der Schweiz im Auftrag der Firma List AG…

2022

Die meiste meiner Zeit beansprucht die Vermarktung von Gewerbe-Immobilien in der ganzen Schweiz. Dabei setze ich die ganzen Erfahrungen, die ich ursprünglich als Bauzeichner und später als Journalist gesammelt habe erfolgreich um…


Die Zusammenarbeit mit Peter Straub dauert heute noch an…

Michael Ringier

Willy Bürgin

Jörg Reinheimer

Peter Straub

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