Da steht er! – Teil 4

14/05/2022

Aller guten Dinge sind drei, bei meinem Cherokee sind‘s vier! Kürzlich bestieg ich meinen Jeep, den ich zuvor ganz normal parkiert und verlassen hatte, und wollte ihn (wie immer) starten. Ausser einem optimistischen «Jii, jii, jii, jii...» aber gab der Sechszylinder nicht von sich. Vor allem liess sich der Motor nicht starten. Das kam mir sehr bekannt vor. «Aha, die bekannte Wegfahrsperre!», fiel mir ein. Ich fackelte nicht lange, sondern holte im Hause den fein säuberlich deponierten Ersatzschlüssel. Aber auch mit dem Ersatzschlüssel blieb mein Cherokee beim «Jii, jii, jii, jii...»

Das war‘s also nicht. Obwohl am Armaturenbrett das mir bestens bekannte Zeichen für die aktivierte Wegfahrsperre aufleuchtete. Nach einem erneuten Schlüsseltausch und weiteren rund siebzehn Versuchen, den Jeep zu starten, gab ich klein bei. Ich liess mich von Sohnemann Mathieu ins Büro chauffieren und rief den Garagisten in Hagenthal an. Ein absoluter Jeep-Spezialist.

Weil in der Garage die Sekretärin das Telefon bediente, kam es kurz zu einer kleinen Verwirrung, respektive einem Zwischenspiel. Ich teilte der Dame mit, dass mein Jeep nicht mehr laufe und dass er vor dem Hause stehe. «Den Schlüssel habe ich auf dem Fensterbrett neben dem Eingang deponiert», teilte ich ihr noch mit. «Monsieur Klein wird sich darum kümmern» sagte die Sekretärin und verabschiedete sich.

Als ich abends nach Hause kam, stand mein Cherokee noch immer vor dem Haus, wie ich ihn morgens verlassen hatte. Ich rief die Garage an und erkundigte mich vorsichtig nach der Situation. «Hören sie, Monsieur Kleiber, der Chef wird sich der Sache annehmen, ihr Jeep steht ja gut vor dem Hause.» – «Ja, wann wird er denn die Sache anschauen?», fragte ich vorsichtig. «Ecoutez, Monsieur», fuhr mich die Dame in deutlich lauterem Ton an, «eigentlich haben sie ja ihren Jeep an uns abgetreten, das ist doch nun unsere Sache und eilt doch nicht!» Da wurde mir schlagartig klar, dass mich die Dame gründlich missverstanden hatte. «Oha! Da liegt ein gewaltiger Irrtum vor», sagte ich darauf, «Madame, es geht um meinen NEUEN Cherokee, der vor MEINEM Haus steht, und nicht um meinen alten, den ich bei euch deponiert habe!» Madame entschuldigte sich, konnte dabei aber ihr schallendes Gelächter nicht unterdücken. Tags darauf wurde mein Jeep in die Garage geschleppt. Und wieder einen Tag später teilte mir der Garagist fest, dass nun beide Schlüssel defekt seien. «Sie müssen einen neuen Schlüssel bestellen, am besten in der Schweiz», sagte er mir.

Bei Chrysler Schweiz deponierte ich sämtliche Koordinaten meines Jeep per E-Mail und bestellte einen neuen Schlüssel. «Sie müssen damit aber zu einem autorisierten Jeep-Vertreter, um den neuen Schlüssel initialisieren zu lassen», erklärte mir der Mann vom Ersatzteillager am Telefon. Er schickte den neuen Schlüssel zu Emil Frey in Münchenstein. Dortselbst meldete ich meinen Jeep an und der Mann von der Reparaturannahme bat mich freundlich: «Bringen sie doch einfach ihren Cherokee zu uns, die Initialisierung dauert dann nur circa eine halbe Stunde...» – «Können vor Lachen!» – UND WIE FAHR‘ ICH MIT DEM JEEP OHNE SCHLÜSSELVON HAGENTHAL-LE-HAUT NACH MÜNCHENSTEIN?! – «Kein Problem», sagte Garagist Klein aus Hagenthal-le-Bas, «das mach‘ ich für sie».

Als ich mich nach zwei Tagen erkundigte ich mich bei Emil Frey in Münchenstein, wie es um meinen Jeep stehe. «Ja, der neue Schlüssel passt und ist initialisiert», sagte der Mann von der Reparaturannahme, «aber ihr Auto fährt trotzdem nicht!» Es sei eine Analyse nötig.

Bei dieser Analyse stellte sich dann heraus, dass nicht der Schlüssel kaputt war, sondern ein sogenannter Nockenwellensensor. Man musste dieses Teil beim Importeur anfordern, was nochmals einen Tag dauern sollte.

Nun denn, mein Cherokee fährt jetzt wieder – mit allen drei Schlüsseln, den beiden alten und dem neuen! Bei Emil Frey in Münchenstein legte man mir dafür eine Rechnung von CHF 829.65 hin...

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